
Am Anfang stand die Neugierde.
Die Kinder wollten mehr über die Vorfahren erfahren, die ich noch erlebt hatte.
Aber auch bei Treffen mit Verwandten war immer öfter das Thema, wie es früher war.
Und irgendwann kommt die Idee, der Sache systematisch nachzugehen.
Hast du dann Lunte gerochen, merkst du gar nicht mehr, wie viel Zeit dabei vergeht.
Man hat auch kein Ende vor Augen.
Überall wo man hinschaut, ergeben sich neue Fragen.
Wer war das? Woher kam sie? …
Neben Unterlagen, die man selber hat, versucht man herauszufinden, wer solche Schätze aufbewahrt hat und sie dir zur Verfügung stellt.
Und eines weiß man bald, der größte Schatz verbirgt sich in den Kirchenbüchern.
Und das scheint auch die größte Hürde. Da braucht man Zeit.
Ein Meilenstein bei unseren Forschungen, sozusagen der eigentliche Startschuss, war ein Artikel in den Salzburger Nachrichten.
Darin wurde angekündigt, dass die Erzdiözese Salzburg ihre Kirchenbücher online stellen würde.
Das war 2009.
Man könnte sagen, wir haben jetzt schon über 10 Jahre Erfahrung.
Natürlich waren am Anfang, so ohne jede Erfahrung, die Schritte noch etwas mühsam.
Aber die Erfolge bei der Suche motivierten.
Mein erster „Fall“ war mein Opa mütterlicherseits. Simon Huber, Odati genannt.
Seinen Namen im Index zum Taufbuch zu finden, war das erste Erfolgserlebnis.

Freude macht es immer noch.
Erfolgserlebnisse gibt es auch immer wieder.
Es kommen im Netz immer wieder Informationen dazu.
Und es gibt noch genug Zweige, die unbearbeitet sind.
Oft bleibt aber keine Zeit für dieses Hobby.
Dann lag das Projekt durchaus auch mehrere Monate brach.
Interessanterweise war immer die „dunkle“ Zeit des Jahres die produktivere.
Hat vielleicht mit den Erinnerungen zu Allerheiligen zu tun.
Richtig lustig wurde es zu der Zeit, als Florian in dieses Projekt einstieg.
Er übernahm es seine 2. Hälfte auf Stand zu bringen.
Sich dann über Fundergebnisse auszutauschen, war anregend. Sich gegenseitig zu helfen bei schwierigen Kurrentschriften war hilfreich.
Seiwald, Steiner, Schönauer, Rehrl ist sozusagen Florians „Schöpfung“.
Florian hat damit zwar später angefangen, ist aber schon auf der Überholspur.
Er hat aber einen kleinen Vorteil. Die meisten seiner Vorfahren sind in bestens aufbereiteten Kirchenbüchern von Kuchl zu finden.
Czak, Blogberger, Huber und Schiefer ist mein Part.
Im Stammbaum ist ein Personenzähler eingebaut und der steht mittlerweile bei über 1.300 erfassten Personen.
Das sind nicht alles direkte Vorfahren.
Wir „sammeln“ auch Geschwister unserer Vorfahren. Und da wirst wohl auch du dabei sein.
Hat ja auch seinen Reiz zu wissen, ob jemand mit demselben Namen irgendwann aus dem selben Stamm hervorgegangen ist.
Oder man erfährt, dass über die mütterliche Seite eine weite Verwandtschaft mit dem Nachbarn besteht.
Und es entsteht ein Besserer Eindruck über die Lebensverhältnisse und Gewohnheiten dieser Zeiten.
Und irgendwann stellte sich die Frage, wie können wir das alles sichtbar machen.
Zum 80. Geburtstag meines Vaters 2019 versuchte ich das ganze auf ein Plakat zu bringen.
Es wurde 1,8 x 3,5 Meter groß und war sehr klein geschrieben.
Und gerade handlich ist es nicht.
Natürlich bietet sich das Internet an. Zumindest für die meisten von uns.
Auch gibt es eine Fülle von Anbietern, die einem gerne die Daten abnehmen und daraus ansprechende Stammbäume zaubern.
Allerdings steht hinter dem Modell natürlich auch ein Geschäft.
Glücklicherweise gibt es den Zufall.
So habe ich eine Webanwendung gefunden, die den Profis um nichts nachsteht, aber es ermöglicht, die Daten und Bilder nur einem ausgesuchten Kreis zugänglich zu machen.
Und dieses Ergebnis hast du jetzt vor dir. Hab Freude damit!
